Stolpersteine in Oberwesel

Auf diesen Seiten finden Sie Informationen und Hintergrundgeschichten zu den jüdischen Familien und Menschen aus Oberwesel, die während der NS-Zeit deportiert wurden oder fliehen mussten.

Sollten Sie noch Dokumente oder Fotos zu Hause haben, die uns dabei helfen die Schicksale dieser Menschen aufzuarbeiten, wenden Sie sich gerne per E-Mail an: quellen(at)stolpersteine-oberwesel.de 

Mit einem Klick auf die unten angegebenen Stolpersteine, gelangen Sie zu mehr Informationen über die Menschen, die in Oberwesel lebten und durch den Nazi-Terror vertrieben oder vernichtet wurden.

Das Kunstprojekt Stolpersteine

Die Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Künstlers Gunter Demnig, das an die Vertreibung und Vernichtung der Juden aus Deutschland und anderen europäischen Ländern erinnern soll. (http://www.stolpersteine.eu

Die Bezeichnung Stolperstein weist auf seine Funktionen hin: Ein Stein, über den man gedanklich "stolpern" soll. Der Betrachtende soll der Toten gedenken, die in der Nazizeit ermordet wurden. Auch hier in Oberwesel gibt es Stolpersteine. Ihre Verlegung  wurde von der Heuss-Adenauer-Mittelrhein Realschule plus Oberwesel initiiert. Die Steine liegen an den Stellen, an denen Juden zuletzt noch freiwillig lebten und von denen sie deportiert wurden. Ein Stein kostet 120€ und ist folgendermaßen aufgebaut:

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenksteine mit Messingbeschichtung in den Gehsteig einlässt. Mittlerweile liegen sie in 1099 Orten Deutschlands und in 20 weiteren Ländern.

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", zitierte Gunter Demnig aus dem Talmud. Die Steine sollen die Erinnerungen an die Menschen, die dort wohnten, lebendig halten.

30. April 1942 - Deportation Oberwesel

Die zuletzt noch in Oberwesel wohnhaften jüdischen Bürger wurden zusammen mit jüdischen Menschen aus St. Goar und Boppard nach Bad Salzig in die ehemalige Gaststätte "Hotel zum Schwan" gebracht und dort gesammelt. Über den Transport nach Koblenz-Lützel wurden sie in die verschiedenen Vernichtungslager deportiert.

Güterbahnhof Koblenz-Lützel

Über den Güterbahnhof Koblenz-Lützel erfolgten die ersten Deportationen aus dem Raum Koblenz. Ab 1942 wurden 870 Juden von Lützel aus über Köln in verschiedene Konzentrationslager deportiert.

Hotel zum Schwan

Die ehemalige Gaststätte Hotel zum Schwan in Bad Salzig (Bopparder Str. 13) wurde nach der NS-Zeit als Ort für Karnevalssitzungen genutzt und beherbergte ein Kino. Das Gebäude existiert bis heute. Bilder des Gebäudes aus der NS-Zeit existieren vermutlich nicht.

Der Talmud

Die Bezeichnung "Talmud" kommt aus dem Hebräischen und bedeutet "Studium" oder "Lehre". Während die Tora lediglich die Regeln aufzeigt, regelt der Talmud alle praktischen Angelenheiten der Juden und wird als das wichtigste jüdische Gesetzeswerk betrachtet.